Vor einigen Jahren begann man damit auf La Palma nach und nach den so genannten Ländlichen Tourismus, oder im wenig gebräuchlichen Fachterminus Agrotourismus, einzuführen. Darunter versteht man in erster Linie das Aufbessern und Renovieren alter Landhäuser oder Bauernhöfe. Man modernisiert diese, ohne jedoch ihren ursprünglichen Charakter und ihre Ausstrahlung zu verändern oder zu verzerren. Die Räumlichkeiten werden unter Berücksichtigung ihrer originalen Bauweise und Materialen wieder wohnlich hergerichtet und hier und da leicht angepasst. Anfangs wurde dieser recht junge Zweig der Tourismusbranche von dem EU-Projekt LEADER finanziell unterstützt.
Die erste Organisation, die sich vor Ort mit dem Agrotourismus ernsthaft befasste, war die Asociación de Turismo Rural Isla Bonita, die Eigentümer in Frage kommender Immobilien vereint.
Diese Form des Tourismus vermischte sich naturgemäß mit der florierenden Ferienhaus-Branche, so dass heutzutage eine typische La Palma Ferienwohnung oft ein ausgebesserter Bauernhof ist, der großzügige Räumlichkeiten bietet und das in ruhiger und ansprechender Lage. Ähnliches lässt sich auch über El Hierro sagen, immerhin hat die UNESCO El Hierro im Jahre 2002 zum Weltkulturerbe erklärt. Derzeit ist in Planung aus ihr die erste Insel weltweit zu machen, die ausschließlich mit erneuerbaren Energien versorgt wird. Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Faktor im Tourismus auf El Hierro, weshalb man nach wie vor auf die klassische El Hierro Ferienwohnung setzt und sich dem Massentourismus gegenüber erhebliche Vorbehalte gestattet. Eine Insel, die derart auf ihre ökologische Zukunft baut, wird es nicht riskieren, mit einem anschwellenden Tourismus Raubbau an ihrer selbst zu betreiben und zusätzliche Umweltverschmutzung und Urbanisierung zu begünstigen. Daher ist nicht anzunehmen, dass die Insel ihre Kapazitäten im Bereich der Beherbergung von Inselgästen erweitern wird.