Southern California, Nevada und Arizona: In diesem faszinierenden Dreiländereck werden Sie unterwegs sein, wenn Sie von Los Angeles aus mit dem Mietwagen auf Enteduckstour gehen. Die schiere Größe, Weite und majestätische Unwirtlichkeit des Südwestens der USA werden hier buchstäblich erfahrbar. Sie bewegen sich größtenteils durch die Mojave-Wüste, ein gigantisches, 35000 Quadratkilometer großes Wüstenbecken. Wahrzeichen der Wüste ist der Joshua Tree, eine einzeln wachsende, baumartige Yucca-Art mit starr ausgestreckten Ästen, die manchmal an Hände erinnern. Obwohl scheinbar unendlich eintönig und einsam, hat der Südwesten landschaftlich Spektakuläres zu bieten. Und auch Menschen haben hier schon seit Urzeiten ihre Spuren hinterlassen.
Hoover Dam, Valley of Fire, Red Rock Canyon: Sehenswertes rund um Las Vegas
Das Kontrastprogramm zur Wüsteneinsamkeit wird in Las Vegas geboten. Bei einem Bummel über den Strip, die berühmte Hauptstraße der schillernden Casinostadt, lassen sich die legendären Themenhotels bestaunen – das spätrömische Dekadenz ausstrahlende Cesars Palace, das Treasure Island mit seiner abendlichen Seeräubershow, das gigantische MGM Grand oder die schwarze Glaspyramide des Luxor, um nur einige zu nennen.
Eine glitzernde Millionenstadt, die jede Nacht zum Tag macht, mit üppigen Pools, Springbrunnen und Wasserspielen – wie das mitten in der Wüste funktionieren kann, wird 50 Kilometer entfernt deutlich. Lake Mead, mit einer Fläche von 640 Quadratkilometern der größte Stausee der USA, entstand, nachdem von 1931 bis 1935 in einem wahrhaft gigantischen Bauvorhaben der 221 Meter hohe Hoover Dam in dem vom Colorado River durchflossenen Boulder Canyon errichtet wurde. Die Staumauer der außen und innen sehenswert im elegant-modernistischen Art Deco-Stil gestalteten einzigartigen Talsperren- und Kraftwerksanlage ist bis zu 201 Meter dick! Der Hoover Dam sichert nicht nur die Wasserversorgung von Nevada, Arizona und Kalifornien, sondern enthält auch eines der größten Wasserkraftwerke der USA. Über eine Million Haushalte werden von hier aus mit elektrischem Strom versorgt. Nicht zuletzt ist der Hoover Dam auch eine Touristenattraktion. Das Besucherzentrum bietet geführte Besichtigungen der riesigen Talsperre an.
Lake Mead selbst bietet Gelegenheit zur Erholung am und auf dem Wasser – Wanderungen, Bootstouren, Baden und Wassersport sind in dem von der Nationalparkbehörde verwalteten Naturschutzgebiet Lake Mead National Recreation Area möglich. Eine ganze Reihe von Dürrejahren und der ungebremste Wasserverbrauch von Las Vegas lassen leider den Wasserspiegel des Sees langsam sinken. Dort, wo sich die Uferlinie zurückzieht, liegen Gebiete frei, die seit über 70 Jahren überflutet waren – so auch die Ruinen der ehemaligen Mormonensiedlung St. Thomas am nordwestlichen Seeufer.
Unweit von hier liegt eine weitere Sehenswürdigkeit, die Sie nicht verpassen sollten. Das Valley of Fire, etwa 80 Kilometer nördlich von Las Vegas, ist nach seinen rotbraunen Sandsteinformationen benannt, die bei bestimmtem Lichteinfall in Flammen zu stehen scheinen. Die teilweise bizarr geformten Felsriesen wie Elephant Rock, Beehive oder Arch Rock sind die versteinerten Überreste prähistorischer Wanderdünen. Das Tal war Jagdgebiet und Ort religiöser Zeremonien der Anasazi Indianer, deren Spuren in Form gut erhaltener, 3000 Jahre alter Felszeichnungen an verschiedenen Stellen im Park zu besichtigen sind.
Sofern Sie länger in der Nähe von Las Vegas bleiben, lohnt sich auch ein Tagesausflug zum Red Rock Canyon. Die unter Naturschutz stehende Felslandschaft liegt 27 Kilometer westlich der Glücksspielmetropole. Eine Panoramastraße mit Picknickplätzen und Aussichtspunkten durchquert das Gebiet. Noch besser lässt sich die zerklüftete Schönheit der roten, weißen und ockerfarbenen Sandsteinfelsen aber auf Rad-, Wander- oder Klettertouren erleben. Am südlichen Rand des Naturparks liegt Bonnie Springs Ranch. Rund um eine historische Ranch entstand hier eine Touristenattraktion mit Motel, Zoo, Restaurants, der Replik einer verlassenen Minenarbeiterstadt und jeder Menge Wild West-Flair.
Traumziel Grand Canyon
Eigentlich beginnt der Grand Canyon unmittelbar flussaufwärts von Lake Mead. Von hier aus mäandert die wild zerklüftete, bis zu 1800 Meter tiefe Schlucht, die der Colorado River seit 17 Millionen Jahren in die Hochebene des Colorado Plateau gegraben hat, fast 450 Kilometer weit. Touristisch am besten erschlossen ist allerdings das andere Ende des Canyons. Grand Canyon Village, historischer Endpunkt der Grand Canyon Railway, mit seinem Besucherzentrum und zahlreichen Möglichkeiten, das atemberaubende Naturwunder zu erleben, erreichen Sie von Las Vegas in einer etwa 4-stündigen Fahrt, von Los Angeles aus in knapp 8 Stunden. Ein kostenloser Shuttle Service bringt Sie vom Besucherzentrum aus zu verschiedenen Aussichtspunkten. Eine Wanderung auf dem weitgehend ebenen, gepflegten Rim Trail oder der Hermit Road lässt sich je nach Kondition mit einer Fahrt im Shuttle Bus kombinieren. Oder Sie wagen den Abstieg in den Canyon auf steilen Pfaden wie dem Bright Angel Trail.
Auf dem Desert View Drive, einer für Privatfahrzeuge zugelassenen Straße zwischen Grand Canyon Village und Desert View, fahren Sie 44 Kilometer praktisch am Rand des Canyons entlang. In Desert View erwartet Sie unter anderem ein von der berühmten Architektin Mary Colter nach dem Vorbild indianischer Wachtürme errichteter Aussichtsturm. Genießen Sie das Panorama der scheinbar endlosen Painted Desert-Wüste – an klaren Tagen reicht hier der Blick unvorstellbare 600 Kilometer weit!